Informationen zur Ev. Kirche in Rommelhausen
Die hübsche Kirche ist vermutlich eine der kleinsten im Altdekanat Büdingen. Weil sie die Häuser nicht überragt liegt sie etwas versteckt an der Hauptstraße in 63694 Limeshain - Rommelhausen. Da dieser Ortsteil am meisten gewachsen ist, entspricht die Größe der Kirche in keiner Weise mehr der Anzahl von Evangelischen. Allerdings ist dies nur an Festtagen ein Problem. Im Laufe der Zeit wurde die Evangelische Kirchengemeinde Rommelhausen von verschiedenen Pfarrern und Pfarrerinnen mitversehen. Vielleicht liegt es an dieser Situation, dass im Archiv in Rommelhausen nur wenig Material vorhanden ist, das über die Kirche informiert.
Über dem Eingangsportal findet sich die Inschrift: "Erbaut 1724 Renov. 1814 • 1983".
In einer Beschreibung heißt es:
"Rommelhausen besaß zur Zeit der Einführung der Reformation eine Filialkirche. Das Gotteshaus diente nach Einführung der Reformation seiner Bestimmung noch etwa 180 Jahre. Über die Veränderungen, die in dieser Zeit an der Kirche vorgenommen wurden, ist näheres nicht bekannt. Im Anfang des 18. Jahrhunderts ward die Kirche baufällig. Im Jahre 1726 wurde sie niedergelegt und ein Kirchenneubau errichtet, der am 28. Oktober dieses Jahres eingeweiht ward. Die Kirche ist in der Folgezeit mehrfach Reparaturen unterzogen worden, deren bedeutendste im Jahre 1860 zur Durchführung kam."
Im gleichen Text wird auch die Pfarrchronik zitiert, deren Text uns hier nicht im Original vorliegt: "Die am 28. Oktober 1726 wieder aufgerichtete und eingeweihte Kirche zu Rommelhausen ist in diesem Sommer in allen Stücken hergestellt worden, so daß im Innern eine neue Emporbühne über der Eingangsthüre mit neuer Treppe dahin angebracht worden ist, auch der Altar, Taufstein und die Kanzel mit schwarzem Tuch und gelben Franzen geschmückt und alles Holzwerk mit Eichenholzfarbe angestrichen worden ist. Um der Kirche mehr Helligkeit zu geben, sind außer den vorhandenen vier großen Fenstern auf beiden Seiten noch zwei, und zwar das eine über der Eingangsthüre vergrößert und das andere auf der entgegengesetzten Seite am Kirchenvorstandsstuhl ganz neu angelegt worden. Auch das Äußere der Kirche mit Einschluß des Daches ist hergestellt und erneuert worden. Sämtliche Kosten belaufen sich auf 768 fl., welche mit 75 fl. aus der Kirchenkasse und dem übrigen Betrag aus der Gemeindekasse bestritten worden sind."
Ich gehe davon aus, dass die Jahreszahl der Inschrift korrekt ist.
Der Kirchenraum ist für meinen Eindruck freundlich und angenehm. Roter Sandstein wurde für den Fußboden, den Altar (hier ein Tisch aus Stein) und den Taufstein verwendet. Die kleine Orgel befindet sich auf der Empore über dem Altar. Sie ist zu erreichen über eine Treppe und einen schmalen Gang entlang der einreihigen Sitzbank.
Besonders erwähnenswert finde ich die Darstellung eines vergoldeten Pelikans mit seinen Jungen auf dem Schalldeckel der Kanzel. Die Selbsthingabe wird als Symbol für Jesus Christus verstanden. Außerdem hat Alexander Wolfram das Fenster hinter dem Altar gestaltet: der Hirte sucht das (verlorene) Schaf.
Zum Sammeln von Spenden für die Kirche wurde uns zum Erntedankfest 2015 ein kleines Modell der Kirche geschenkt. Manfred Altvatter hat es Detail getreu angefertigt.
Es lohnt sich, unsere kleine Kirche einmal anzuschauen.
(Text: Pfarrerin R. Schubert)